Wir denken und arbeiten
in Kreisläufen

In unserem Alltag arbeiten wir Landwirt*innen in möglichst geschlossenen Kreisläufen, zum Beispiel dem sogenannten Nährstoffkreislauf. Wie sieht das aus? Und mit welchen Herausforderungen sind wir dabei konfrontiert?

Der Nährstoffkreislauf in der Landwirtschaft

Durch Ackerbau und Tierhaltung erzeugt die Landwirtschaft hochwertige Lebensmittel. Auf fruchtbaren Böden bauen wir Landwirt*innen Gemüse, Getreide oder andere Kulturpflanzen an. Teile dieser Pflanzen dienen uns Menschen direkt oder nach Weiterverarbeitung als Nahrungsmittel. Nebenprodukte aus der Lebensmittelherstellung wie Kartoffelschalen und Zuckerrübenschnitzel oder Biertreber aus Brauereien gelangen als Futtermittel zurück in den Nährstoffkreislauf. 

Grünlandflächen als Tierfuttermittel

Neben Ackerflächen sind in unseren Regionen viele Grünlandflächen zu finden; Wiesen und Weiden, auf denen Gräser und Kräuter wachsen, die für uns Menschen nicht essbar sind. Wiederkäuer wie Kühe können sich hingegen davon ernähren. Die Viehhaltung stellt so eine Möglichkeit dar, die in den Pflanzen enthaltenen Nährstoffe in tierische Proteine und Fette umzuwandeln und in Form von Fleisch und Milch für uns verfügbar zu machen. Auch Grünlandflächen werden von uns Landwirt*innen bewirtschaftet und benötigen Pflege. 

Im Schnitt stammen 90 % der Futtermittel in der Raiffeisen-Region sowie den Regionen Rhein-Wied und Westerwald-Sieg aus eigenem Anbau – im Vergleich zu anderen Regionen muss bei uns nur wenig Futter zugekauft werden. Der Großteil des angebauten Futters sind Grassilage und Heu. Deshalb steht der Futtermittelanbau hier in der Region nicht in Konkurrenz zum Anbau von Lebensmitteln.

Gülle, Jauche und Mist fördern Pflanzenwachstum

Ausscheidungen der Tiere enthalten wiederum wertvolle Nährstoffe, die unsere Kulturpflanzen zum Wachsen brauchen. Deshalb setzen wir Gülle, Jauche oder Mist aus der Tierhaltung bedarfsgerecht als organischen Dünger für unsere Kulturpflanzen auf Acker- oder Grünlandflächen ein. Die Nutztierhaltung beschleunigt so den natürlichen Nährstoffkreislauf und erhöht damit die Produktivität des Ackerbaus. Die Ausbringung von organischem Dünger fördert zudem den Humusaufbau und regt das Bodenleben an. Humus bindet CO2 im Boden und speichert Wasser. 

Organische Dünger sind wertvolle Ressourcen für die Pflanzenernährung. Wir führen dem Boden wieder wichtige Nährstoffe zu, die vorher von den Kulturpflanzen aufgenommen wurden – so sorgen wir dafür, dass der Nährstoffkreislauf möglichst geschlossen bleibt und die Böden langfristig fruchtbar.

Erzeugung von Milch & Fleisch

Nebenprodukte aus der Lebensmittelverarbeitung werden als Futtermittel genutzt

Nachwachsende Rohstoffe u. a. pflanzliche Lebensmittel

Futtermittel aus eigenem Anbau (z. B. Gras, Gras-Silage, Mais-Silage)

Wirtschaftsdünger (Gülle, Jauche, Mist) für den Ackerbau

Europäische Union
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Dieses Kooperationsprojekt der LAGn Raiffeisen-Region, Rhein-Wied und Westerwald-Sieg wird im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz, vertreten durch das Ministerium Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, gefördert